Blues, Jazz und kreolische Klänge im Forum der VHS
Musik für die Leichtigkeit des Daseins mit Jan Luley, Thomas L’Etienne und Bia Stutz
Osterode (Da). Die Jazzfreunde Osterode sind immer darauf bedacht, ihrem Publikum ein breit gefächertes Programm anzubieten. Diesmal erklingen im Forum der VHS Osterode, Neustädter Tor, am Freitag, 16. November, 19.30 Uhr, kreolische Klänge. Dabei gibt es auch ein Wiedersehen mit Thomas L’Etienne, der mittlerweile ein guter Freund geworden ist. Man traf sich unter anderem bereits in Ungarn, New Orleans und auch einige Male in Osterode, immer mit verschiedenen Musikern.
„Boonoonoonous“ - ein Wort aus dem kreolischen Patios Jamaikas und bedeutet „wunderbar“. So ist auch die Musik, die für Jan Luley & Thomas L´Etienne wie geschaffen scheint, in dem sie ihr tiefes Bluesverständnis ebenso einbringen können wie ihre federleichte, rasante Virtuosität über sämtliche Register ihrer Instrumente.
Tropische Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit, exotische Früchte, hellhäutige Schwarze, die zu karibischen Rhythmen tanzen. Trommeln, wirbelnde Körper, Gelächter in der Luft. Eine Musik, die fesselt, unendlich melancholisch sein kann, dann wieder überschwängliche Fröhlichkeit verbreitet - Musik der Kreolen, den Nachfahren der europäischen Siedler in der Karibik und Louisiana. Eine farbenfrohe Klangmelange aus karibischen, afrikanischen und europäischen Elementen, gewürzt mit einer Prise Blues.
Der Pianist Jan Luley hat sich dieser Musik angenommen und spielt die Originalkompositionen der alten Meister, wie Jelly Roll Morton, Louis-Jean Alphons oder Sydney Bechet, fügt dem Genre aber auch eigene Stücke und neue Klangfarben hinzu.
Thomas L’Etienne an der Klarinette ist Spezialist für kreolische und südamerikanische Musik und kongenialer Partner für die gleichzeitig konzertante wie auch zupackende Virtuosität Luleys. Der Hamburger Musiker mit französischen Wurzeln lebte lange Zeit in New Orleans und verbringt regelmäßig einen Teil des Jahres in Rio de Janeiro.
Mit dabei an diesem Abend ist Bia Stutz (Klarinette, Saxophon, Gesang) aus Rio de Janeiro. Die Brasilianerin gilt als eines der herausragenden Talente der traditionellen brasilianischen Musik.
Karten gibt es im Vorverkauf für 14 Euro bei Müller und Gabriel Augenoptik, Telefon (05522) 72727, bei Talo Jeans, Telefon (05522) 5061432, PAPIERUS Osterode, Telefon (05522) 920510, PAPIERUS BUCH Northeim, Telefon (05551) 3375, sowie im Internet unter www.Jazzfreunde-osterode.de/Vorverkauf und an der Abendkasse; vergünstigte Karten für Mitglieder sind nur per Internet oder an der Abendkasse erhältlich.
Bia Stutz (Klarinette, Saxophon, Gesang) gilt als eines der herausragenden Talente der traditionellen brasilianischen Musik. Lange Jahre war sie Mitglied der Banda Sinfônica de Bombeiros und des Orquestre Sinfônica Brasileira Jovem in ihrer Heimatstadt Rio de Janeiro.
2015 schloss sie ihren Magister der Musik auf der Universität in Rio de Janeiro ab.
Schon früh verliebte sich Bia in die Choro Musik, der ersten authentischen brasilianischen Instrumentalmusik, die oft als „die New Orleans Musik Brasiliens“ bezeichnet wird. Schon bald meisterte sie diese musikalisch anspruchsvolle Musikart und entwickelte ihre sehr persönliche Interpretation des Choros. Als Klarinettistin und Sängerin wurde sie auch ein wichtiger musikalischer Bestandteil verschiedener Samba Bands, wie etwa der Orquestra Tipica de Samba Tio Samba.
Sie hat an unzähligen Rodas de Choro teilgenommen, sowohl in ganz Brasilien als auch als Gast in den USA, Kanada, Portugal, Belgien oder Italien. 2013 lud sie die Sorbonne ein, während der Woche der brasilianischen Musik der Pariser Universität zu spielen und zu unterrichten. 2015 war sie die verantwortliche Klarinettenlehrerin auf dem angesehenen III. Festival Música das Ámericas in Belém do Pará. Bia ist seit mehreren Jahren Klarinettistin des Júlio Rabello Quinteto do Choro und produziert zurzeit gerade ihr erstes Solo-Album.
Als kreative und alles absorbierende Künstlerin hat sie keine Berührungsängste mit anderen Musikformen, wie etwas dem Jazz oder Blues. Während eines dreimonatigen Aufenthalts in Europa 2016 trat sie mit dem Burich/l’Etienne New Orleans Ensemble in Dänemark, den New Orleans Shakers in Deutschland und den Creole Clarinets in der Schweiz auf.
Mit ihrem warmen und unverwechselbaren Klarinetten-Ton gelingt es Bia immer, einen direkten emotionellen Kontakt mit ihrem Publikum herzustellen. Außer ihrer perfekten Technik, ihrer erfinderischen Phrasierung und ihrer einnehmenden Bühnenpräsenz ist es vor allen Dingen diese Qualität, mit der sie bereits die Herzen vieler Zuhörer auf der ganzen Welt erobert hat.